Seidenberg – Ehemalige Mülldeponie soll Gewerbegebiet werden

Auf der ehemaligen Mülldeponie auf dem Seidenberg soll ein Gewerbegebiet für zwei Siegburger Gewerbebetriebe entstehen. SPD, GRÜNE, FDP und Linke stimmten am 7.6.21 für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Die CDU enthielt sich der Stimme.

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit hat bereits begonnen und geht bis zum 13. August 2021. Alle interessierten Bürger sind eingeladen, sich über das Vorhaben im Rathaus zu informieren und Anregungen und Bedenken einzureichen.

Es ist für die finanzielle Situation der Stadt wichtig, gute Gewerbesteuerzahler in Siegburg zu halten. Dazu muss man ihnen Expansionsmöglichkeiten bieten, oder sie in Nachbarkommunen ziehen lassen. Letzteres kann sich Siegburg bei dem rekordverdächtigen Schuldenstand kaum leisten.

Auch städtebaulich hätte die Verlagerung der beiden Betriebe einige Vorteile. Die Firma Bauer müsste nicht tägliche unzählige Male die Zeithstraße mit ihren Fahrzeugen queren und im wahrsten Sinne des Wortes den Verkehr aufhalten. Das jetzige Gelände der Firma Kohr könnte teilweise entsiegelt werden und stände für die Realisierung des städtebaulichen Masterplans Haufeld zur Verfügung. Im Rahmen des Mastersplans Haufeld sollen 100 neue dringend gebrauchte Wohnungen entstehen. Auf der ehemaligen Mülldeponie Seidenberg wäre eine Wohnbebauung wegen Altlasten und unsicherem Untergrund unmöglich. Hinzu kämen Flug- und Autobahnlärm.

Natürlich hätte der Eingriff in die Natur auf dem Seidenberg auch ökologische Konsequenzen. Negative wie positive: Positiv wäre, dass die Mülldeponie vollständig versiegelt würde und so die Belastungen des Grundwassers durch Auswaschungen durch Regenwasser unterbunden würden. Laut Bauherrn bleibt der wertvolle Baumbestand in dem ca. 30 m breiten Streifen zwischen geplanter Gewerbebebauung und den existierenden Wohngebieten vollständig erhalten. Der „Mountainbike Parcours“ wäre somit ebenso wenig gefährdet. Für die übrige Fläche, so die Forderung der Koalition, müsste ein 100% ökologischer Ausgleich geschaffen werden.