Grüne Idee sicherte die Ansiedlung des Casinos

Die Grünen Siegburg sind sehr zufrieden, dass sich der Kasinobetreiber Gauselmann für den Standort Siegburg entschieden hat. Noch Anfang des Jahres sahen die Chancen für den gewünschten Standort Zange II schlecht aus.

Bevor dort gebaut werden kann, muss das Gelände zwei Meter hoch aufgeschüttet werden, um es hochwassersicher zu machen. Da durch die Aufschüttung Retentionsraum verloren geht, muss an anderen Stelle Retentionsraum geschaffen werden. Das soll durch die Renaturierung der Sieg geschehen. Doch dafür lag Anfang des Jahres noch keine Genehmigung vor. Bis heute gibt es keine Ausführungsplanung, geschweige eine Ausschreibung der Baumaßnahme. Wann mit der Renaturierung der Sieg begonnen wird, lässt die Bezirksregierung bis heute offen. (Siehe dazu auch den Artikel im GA “Die Sieg erhält ein neues Bett“ vom 22.11.23.

Der planungspolitische Sprecher der Grünen, Hans-Werner Müller, befürchtete Anfang des Jahres, dass so der Stadt die historische Chance einer Casinoansiedlung durch die Lappen gehen könnte. Er überlegte, wie man unabhängig von der Renaturierung der Sieg die Ansiedlung des Casinos auf dem Gelände von Zange II möglich machen kann. Grundbedingung für eine Aufschüttung ist, dass der verlorengehende Retentionsraum sofort ausgeglichen wird. Im März machte Müller der Verwaltung zwei Vorschläge: 1. Das Casino auf Stelzen zu bauen (was von Gauselmann abgelehnt wurde). 2. Die notwendige Aufschüttung des Grundstücks für das Casino mit dem Erdreich von Zange II zu realisieren.

Normaler Weise ist es nicht sinnig, das Erdreich von einer Ecke in die andere Ecke zu schaufeln, wenn es darum geht, das gesamte Gelände aufzuschütten. Doch für den Casinobau ist nur ein Teil des Gewerbegebietes notwendig. Also muss auch nur ein Teil des Gewerbegebietes jetzt aufgeschüttet werden. Doch das Erdreich durfte nicht von Außerhalb angekarrt werden, weil sonst durch die Aufschüttung Retentionsfläche ersatzlos verloren gegangen wäre. Dadurch, dass Aufschüttung und Entnahme im gleichen Gebiet stattfinden, geht kein Retentionsraum verloren.

Grüne und CDU baten die Verwaltung diesen Vorschlag auf seine Durchführbarkeit zu überprüfen. Dies geschah und das Bodengutachten ergab, dass die Entnahme des Erdreiches machbar ist und ausreicht, um das Gelände auf der anderen Straßenseite aufzuschütten. Das war der Gamechanger! Hätte man auf die Siegrenaturierung gewartet, wäre das Casino wahrscheinlich in einer anderen Kommune gebaut worden. Gauselmann hätte wohl noch kaum noch zwei oder mehr Jahre gewartet. Denn jedes Jahr geht dem Casino durch die zeitlich befristete Konzession Geld verloren.

Der Einsatz hat sich gelohnt. Nachdem die Verwaltung von der Idee überzeugt war, hat sie alles getan, die Grüne Idee zügig zur Baureife zu verhelfen.

Mit der Ansiedlung des Kasinos sind jährlich hohe Einnahmen durch die Spielbankabgabe für die Stadt verbunden. Diese Einnahmen werden dabei helfen, Siegburg finanziell nachhaltiger zu machen.

Gez. Astrid Thiel