Nun ist es so gut wie amtlich, die vom Kreis zu errichtende Gesamtschule kommt nicht nach Siegburg, sondern nach Sankt Augustin. Damit hat Siegburg das Nachsehen. Eine super Chance, den Bildungsstandort Siegburg zu erweitern, ist vertan.
Die Ansiedlung der Kreis-Gesamtschule in Siegburg ist vor allem an dem Widerstand der Siegburger CDU gescheitert. Deren Bürgermeister Franz Huhn weigerte sich, einen geeigneten Standort für eine Kreis-Gesamtschule dem Kreis zur Verfügung zu stellen. Dabei verfügt Siegburg über ein mehr als geeignetes Schulgelände: Das Schulgebäude der ehemaligen Hauptschule Innere-Stadt im Haufeld wäre ein idealer Bildungsstandort für eine Kreisgesamtschule. Er liegt verkehrsgünstig, nur wenige Gehminuten vom Siegburger Bahnhof entfernt. Somit wäre ein Schulgebäude für die ersten Jahre vorhanden sowie die notwendigen Flächen für den Ausbau.
Doch der Kreistag wird sich in Kürze für die Errichtung einer Kreisgesamtschule in Sankt Augustin entscheiden und somit für die teuerste Variante. Im Gegensatz zum Standort Siegburg muss in Sankt Augustin erst ein Schulgebäude errichtet und dazu noch der dafür notwendige Grund und Boden erworben werden. Pikanter Weise soll bis zur Errichtung der Gesamtschule in Sankt Augustin, der Gesamtschulbetrieb bis dahin in dem laut Huhn „ungeeigneten“ Schulgebäude im Siegburger Haufeld stattfinden.
Neben der Siegburger CDU spielt bei diesem unwürdigen Tauziehen auch der Landrat Kühn eine entscheidende Rolle. Er scheut notorisch den Konflikt mit seinen mächtigen Siegburger Parteikollegen. Deshalb schlägt er als Standort nicht Siegburg, sondern Sankt Augustin vor. Die Leidtragenden sind neben den Steuerzahlern vor allem die Siegburger Schülerinnen und Schüler, die gerne in der Kreisstadt eine öffentliche Gesamtschule besuchen würden.
Astrid Thiel: „Ich bedauere, dass die Siegburger CDU aus ideologischen Gründen die super Chance vertan hat, die Bildungslandschaft in Siegburg zu erweitern. Damit nimmt man den Jugendlichen die Chance, in Siegburg ein Bildungsangebot wahrzunehmen, dass wegen seiner größeren Durchlässigkeit schon seit Jahren von vielen Eltern und Schülern gefordert wird.“