Bürgerentscheid am 19. September. Siegburg braucht kein ECE

Die Siegburger City ist als Einkaufszentrum gut aufgestellt. Zu diesem Ergebnis kommt das Einzelhandelsgutachten, das im Auftrag der Stadt erstellt worden ist. Der Innenstadt mangele es lediglich an Lebensmittlern, einem Fachgeschäft für Junge Mode und einem Elektromarkt. Um diese Angebotslücke zu schließen bedürfe es größerer Ladenflächen als die Innenstadt zurzeit bietet. Bei der Frage, wie zusätzliche größere Ladenflächen geschaffen werden könnten, gehen die Meinungen auseinander.

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Die CDU und ihr Bürgermeister favorisieren die Ansiedlung einer riesigen Einkaufsgalerie. Der Hamburger Investor ECE hat Interesse und würde gerne eine Einkaufsgalerie mit einer Verkaufsfläche von sage und schreibe 20.000 Quadratmetern errichten. Das ergäbe 60 zusätzliche Ladenlokale für die Innenstadt. Zum Vergleich: Alle Ladenflächen der Innenstadt zusammen kommen zurzeit gerade mal auf 45.000 Quadratmeter. Diese Angebotserweiterung würde der Siegburger Einzelhandel im Zentrum nicht ohne Schaden überstehen. Zudem wurde bisher noch keine ECE-Einkaufsgalerie dieser Größenordnung in einer Stadt mit knapp 40.000 Einwohnern gebaut.

 

Ich habe da eine Lösung,
und das Problem dazu
gleich mitgebracht.
(Das Motto von ECE)


Für die Grünen ist dieser Gigantismus der falsche Weg. Siegburg ist nicht Frankfurt. Es gilt, die gewachsene Innenstadtstruktur zu bewahren. Deshalb sprechen wir uns für eine behutsame Stadtentwicklung aus. Anstatt an einem Ort einen abgeschotteten Einkaufstempel zu errichten, sollen an mehreren Stellen über die City verteilt größere Ladenflächen durch Umbau und Erweiterungsbauten geschaffen werden. Vorausgesetzt, ECE verabschiedet sich aus Siegburg, können relativ schnell 7.000 bis 10.000 m2 großformatige Geschäftsflächen in der  Bahnhofstraße (früher Kaufhalle) und in der vorderen Holzgasse geschaffen werden. Entsprechende schriftliche Mitteilungen von Grundstückseigentümern liegen vor.
Allein diese Flächen reichen aus , um den Bedarf z.B. einer großen Herrenausstatters wie  Ansons oder  Peek & Cloppenburg, eines Anbieters für Junge Mode wie H&M und eines Lebensmittlers wie REWE zu decken.


ECE ist nicht die Lösung,

sondern das Problem


Leider wurde in Siegburg die letzten Jahre die Entwicklung des Einzelhandels von der mit absoluter Mehrheiten regierenden CDU-Mehrheit verschlafen und zum Teil sogar gegen deren Interessen gehandelt. Im Minoritenviertel wäre die Gelegenheit gewesen größere Flächen für den Einzelhandel zu schaffen. Doch stattdessen teilte man das Gebiet durch den Bau einer Straße, so dass die Fläche zu klein für einen Einzelhandelsmagneten wurde. Der Bau einer überdimensionierten Tiefgarage änderte daran nichts, brachte nur noch mehr Schulden für die Stadt.
Auch die Teilung des S-Carré und die Sperrung der Straßen Neue Poststraße und An der Stadtmauer für den Verkehr war ein Fehler. Hier hätten attraktive größere Einkaufsflächen entstehen können. Doch ohne Verkehrsanbindung bzw. ausschließlich über die chronisch verstopfte Mühlenstraße, ist kein Interessent zu finden. Hier wurden Chancen vertan.
Die Siegburger CDU ist wild entschlossen, mit falschen Lösungen einen Fehler von historischer Tragweite zu begehen.

Daher gehen sie am 19. September zur Wahl und stimmen sie mit JA und retten das Rathaus und die bestehende Siegburg City.