Der Rat der Stadt Siegburg hat am Donnerstag – gegen die Stimmen der Grünen – beschlossen, eine „Baustraße“ über die Wiese auf der Ostseite des Michaelsberges zu bauen. Um den Berg nach Abschluss der Baumaßnahmen von zusätzlichem Autoverkehr zu bewahren und den Rückbau der „Baustraße“ zu gewährleisten, fordern die Grünen Einfluss auf die Planung des Erzbistums zu nehmen. Die Einflussmöglichkeiten der Stadt auf den Bauträger sind gegeben, da die benötigte Fläche für den geplanten Anbau sich im städtischen Besitz befindet.
Die von allen Parteien im Zusammenhang mit der Ansiedelung des katholischen sozialen Instituts (KSI) auf dem Michaelsberg ursprünglich erhobene Forderung, dass die Eingriffe so gering wie möglich ausfallen sollen, und der Verkehr nur auf der bestehenden Bergstraße erfolgen soll, sehen die Grünen nicht erfüllt. Die jetzige Planung bedroht nicht nur die bisherige Funktion des Berges als Naherholungsgebiet, sondern auch das Erscheinungsbild des Wahrzeichens der Stadt droht Schaden zu nehmen. Es gilt, der historischen Dimension des Bauvorhabens und der damit verbundenen Verantwortung für ihre Auswirkungen auf die Stadt gerecht zu werden. Ziel muss es sein, die Silhouette des Michaelsberges zu schützen und einen weitestgehend autofreien Michaelsberg zu realisieren.
Die Grünen haben deshalb für die nächste Planungsausschusssitzung folgenden Antrag gestellt: Die beabsichtigte Änderung des Flächennutzungsplans ist so zu modifizieren, dass die geplante Anlegung von 120 Einstellplätzen auf dem Michaelsberg ausgeschlossen ist und der Berg nur noch von Lieferverkehr und Anwohnern befahren werden darf. Die geplante Tiefgarage auf dem Michaelsberg soll entfallen.
Die notwendigen Einstellplätze sollen auf dem Mühlentorplatz durch den Bau einer Hochgarage geschaffen werden. Um die Erreichbarkeit des Tagungshauses zu erleichtern, wird dem Bauträger empfohlen, zwischen Parkplatz, Bahnhof und Berg über einen Shuttle-Bus nachzudenken.
Durch den Wegfall der geplanten zweigeschossigen Tiefgarage auf dem Michaelsberg ist auf den Bauträger Einfluss zu nehmen, damit der Anbau tiefer gelegt werden kann, um das optische Erscheinungsbild der Silhouette des Berges zu schonen.