Grüne fordern autofreien Michaelsberg

Das vom Erzbistum in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten mutet an wie ein Gefälligkeitsgutachten, da es alle Alternativen zu der geplanten Straße und Standort der zu schaffenden Parkplätze mit fadenscheinigen Argumenten verwirft ohne sie wirklich einer seriösen Prüfung unterzogen zu haben. Die Grünen wollen weitere Alternativen von einem unabhängigen Gutachter geprüft haben um eine dauerhafte zusätzliche Straße auf dem Michaelsberg zu verhindern. Dazu haben die Grünen einen Antrag für die nächste Ratssitzung gestellt, der in der Anlage beigefügt ist.

Der Gutachter macht keine Aussagen darüber, wie der zusätzliche Verkehr auf dem Kleiberg bewältigt werden kann. Zudem würde die neue Straßenverbindung dazu führen, dass die Straße als Alternative zur Siegfeldstraße für zusätzlichen Durchgangsverkehr über den Berg sorgen würde.

Die Grünen lehnen den Bau einer Tiefgarage und den Bau einer dauerhaften zusätzlichen Straße auf dem Michaelsberg ab. Siegburg ist hervorragend an den ÖPNV angebunden durch ICE, und Bus und Bahnverkehr. Es ist nicht notwendig, dass alle KSI-Teilnehmer mit dem Auto zum Berg reisen. Hier ist umweltbewusste Mobilität gefragt.

Zudem schlagen die Grünen vor, alternativ eine Hochgarage auf dem Mühlentorplatz zu errichten, um einen autofreien Michaelsberg möglich zu machen. Denn der Schutz des Berges hat für die Grünen höchste Priorität.

Dass der Gutachter den Shuttle-Verkehr zum Berg mit dem Argument verwirft, dass dieser einen „extrem hohen Organisationsaufwand erfordere, ist fadenscheinig.Textbeginn Hier soll wohl nur vom Gutachter der bequemsten Lösung das Wort geredet werden, ohne Rücksicht auf den ökologischen Wert des Michaelsberges und seine Bedeutung als Naherholungsgebiet der Siegburger Bürger. Nach Vorstellung der Grünen soll der Shuttlebus zwischen Bahnhof, Mühlentorplatz und Berg verkehren. Von hohem Organisationsaufwand kann da keine Rede sein.

Als Augenwischerei bezeichnen die Grünen Jürgen Beckers (CDU) Antrag im jüngsten Planungsausschuss, die neue Straße nach einem Jahr auf ihre Notwendigkeit hin zu überprüfen. Da diese Straße in ihrer Dimension als Vollausbau geplant ist, und zudem die Parkplätze auf dem Berg entstehen sollen, kann man jetzt schon davon ausgehen, dass die Straße für immer bleiben wird. Es handelt sich deshalb bei dem CDU Antrag nur um ein Scheingefecht, um den Bürger die Illusion zu geben, dass die Straße irgendwann zurück gebaut würde. Und für die Zerstörung der schönen Wiese und der Naherholung, soll die Stadt sich am Straßenbau mit 220.000 Euro auch noch beteiligen.

Auf dem ersten Bürgerforum, letzte Woche, sollte auf Bitten des Bürgermeisters nicht über den beabsichtigten Straßenbau geredet werden, sondern erst im nächsten Forum. Doch jetzt, noch bevor die Bürger gefragt werden, soll der Stadtrat die Baumaßnahme mit Beschlüssen festzurren. Das zeigt, dass die CDU von einer echten Bürgerbeteiligung noch weit entfernt ist.